Adieu DIE LINKE Lahn-Dill: Systematisches Mobbing tragen wir nicht mit.

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Liebe Userinnen und User,

liebe Freundinnen und Freunde,

 

wie ihr sicher bemerkt habt, ist es in den letzten Wochen etwas ruhiger um dieses Projekt geworden. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Die vergangene Zeit war nicht einfach. Als Mitglied der LINKEN im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis, deren stellvertretender Vorsitzender ich war, hatte ich seitens des restlichen Kreisvorstandes mit einer massiven z.T. öffentlichen Diffamierungskampagne zu kämpfen.

Ich möchte hier einige verdrehte Dinge klarstellen.

Ausgangspunkt des ganzen Disputs war ein fundamentalistisches Positionspapier des Kreisvorstands Lahn-Dill (außer mir), das jegliche Regierungsbeteiligungen im Bund pauschal konsequent ausschließt. Dieses Positionspapier sollte nicht in einer Mitgliederversammlung diskutiert werden, sondern direkt als Position des Kreisverbands an den Landesvorstand übersandt werden. Dies hielt nicht nur ich für undemokratisch und intervenierte.

Schließlich gab es aufgrund dieser Intervention dann eine Diskussion auf der folgenden Mitgliederversammlung. Eine Gruppe jüngerer Mitglieder und ich arbeiteten eine Stellungnahme aus, die dafür warb, dass Demokratie von Diskussion und Kompromiss lebe und man sich deshalb mit einem solchen Papier nicht außerhalb des demokratischen Diskurses stellen sollte. Reden und Möglichkeiten ausloten sollte nicht verboten sein.

Bereits vor jener Diskussion wurde seitens der Kreisvorsitzenden lauthals über die schlechte Erziehung der jungen Mitglieder gelästert, während diese im Raum waren. In der Diskussion selbst war keine sachliche Diskussion möglich. Jeder, der nicht mit dem kategorischen SPD-Hass konform ging, wurde unterbrochen, ausgelacht, ausgepfiffen oder gar seitens Vorstandsmitgliedern beleidigt.

Schließlich zeigte sich, dass diese dem Kreisverband durch den Vorstand angedichtete Position nicht unumstritten ist, sodass dieses Papier zu später Stunde bei dezimierter Anwesenheit mit 8:5 angenommen wurde. Am kommenden Tag wurde dieses Ergebnis als klares Bekenntnis gegen „R2G“ öffentlich gefeiert. Hier wäre diplomatisches Feingefühl angebracht gewesen, um nicht knapp den halben Kreisverband vor den Kopf zu stoßen.

In den Tagen nach jener Versammlung wandten sich immerhin 8 Mitglieder (in diesem KV sind etwa 20-22 aktive Mitglieder) an mich, den stellvertretenden Vorsitzenden, und zeigten sich erschüttert über die dargebotenen Umgangsformen. Diesem Unmut versuchte ich mich anzunehmen, da es schon auf vorherigen Sitzungen dazu kam, dass die Vorsitzende teilweise laut herumschrie.

Daraufhin starteten die Kritisierten ein systematisches Mobbing, das mit dem willkürlichen Ausschluss von Mitgliedern aus dem internen Forum und dessen Zensierung von kritischen Beiträgen begann und erstmal im Ausschluss meiner Person von Vorstandssitzungen gipfelte. Zur Erklärung: Ich studiere rund 200 km entfernt in Kassel und habe bereits in meiner Vorstellung für dieses Amt angekündigt, dass ich mich deshalb zu Vorstandssitzungen per Skype zuschalten müsse. Kein Problem, hat funktioniert. Bis ich den Umgang kritisierte. Komischer Zufall.

Anders als von Horst K. in der Presse behauptet, beweist das Protokoll des Beschlusses, dass dort keine Ausnahmeregelung für den Fall einer Unterschrift einer Datenschutzerklärung aufgeführt ist.
Anders als von Horst K. in der Presse behauptet, beweist das Protokoll des Beschlusses, dass dort keine Ausnahmeregelung für den Fall einer Unterschrift einer Datenschutzerklärung aufgeführt ist.

Ein Fahrtkostenzuschuss, um mir die physische Anwesenheit zu ermöglichen wurde mir verwehrt, da ich mir es nicht leisten kann, für eine zweistündige Sitzung 400km anzureisen.

Daraufhin zeigten sich auch andere Mitglieder empört über diese formalen Kniffe, um jede kritische Stimme im Keim zu erdrücken. Diesen wurde zunächst seitens des Vorsitzenden Horst K. „falsche Solidarität“, „Lügen“ unterstellt, ebenso wie Mitglieder in meinem „Fanclub“ (Wortlaut Horst K.) zu sein. Einer jungen Frau wurde gar die Aufnahme in die Partei nach der 6-wöchigen „Probezeit“ verwehrt, weil sie sich kritisch über den Umgangston äußerte.

Die Beisitzerin Tamina V. veröffentlichte am 18.11.2016 auf Facebook einen Beitrag, in dem sie mich und andere Mitglieder als „verkommene Subjekte“ bezeichnete. Noch in meiner Position als stellv. Vorsitzender stellte ich, wie in solchen Fällen üblich, den Antrag diese Äußerung abzumahnen. Dies wurde einstimmig abgelehnt.

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Hier eine Bekanntmachung von Horst K. über die Ablehnung meines Fahrtkostenantrags, sowie des Antrags auf Abmahnung von Tamina Vs Äußerung. Ebenso wie weitere Zensur-und Ausschlusskriterien für das interne Forum.

Komisch ist jedoch, dass der Vorsitzende Horst K. am 14.12.2016 im Interview mit der WNZ nichts mehr davon wisse, obwohl er mir selbst per Mail die Ablehnung meines Abmahnungsantrages zukommen ließ.

Der Beisitzer Peter H. verglich gar das Hinzustoßen junger Mitglieder mit einer Entwicklung hin zu einer „psychiatrischen Anstalt“.

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Nachdem mein Rücktritt von der Presse aufgegriffen wurde, ich jedoch als Begründung nur von „internen Unstimmigkeiten sprach, und der Vorsitzende Horst K. Interna ausplauderte, was jedoch von seinen Anhängern konsequent ignoriert wurde, entlud die Beisitzerin Tamina V. ihren Hass abermals in Beleidigungen. Und dabei hatte sie den Artikel nicht mal gelesen.

 

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Richtig. Ich hatte eine kurze Pressemitteilung zu meinem Rücktritt herausgegeben, i.d. ebenfalls nur von „internen Unstimmigkeiten“ die Rede war . Normaler Standard, besonders als Zuständiger für Öffentlichtkeitsarbeit.

Ebenso äußerte der Vorsitzende Horst K. am 14.12.2016 gegenüber der Presse, dass es keine Beleidigungen gegeben habe. Ich frage mich, als was er „Schmutzfink vom Dienst“ oder „Dreckschmeißer“ klassifiziert. Leider habe ich seine Lügen enttarnt.

Um mit noch ein paar Märchen, die Horst K. der Presse verkaufte aufzuräumen:
1) Ja, es stimmt. Ich habe nur an zwei von fünf Vorstandssitzungen teilgenommen. Wahr ist aber auch, dass ich während einer auf der Isolationsstation des Weilburger Krankenhauses lag, eine aufgrund der Umgangsformen bestreikte und an der letzten nicht teilnehmen konnte, weil mir ein Fahrtkostenzuschuss verwehrt wurde. Jedoch habe ich immer schriftlichen Input gegeben, wenn ich nicht anwesend war.

2) Ich habe nie eine Austrittswelle angekündigt. Ich habe lediglich auf die Frustration einiger Mitglieder hingewiesen und darauf hingewiesen, was mögliche Folgen eines „Weiter so“ sind. Inzwischen haben ausnahmslos alle Mitglieder unter 40 ihre Aktivitäten eingestellt. Eine Jugendarbeit ist nicht mehr existent.

3) Der Vorstand hat bereits eine Woche vor Veröffentlichung des Leserbriefs des Mitglieds Reiner K. diesen im Verteiler umhergeschickt. Nach Abdrucken des vor Unwahrheiten nur so strotzenden Briefes, habe ich aufgefordert, die dort getroffenen Aussagen zu dementieren. Dazu sah man keinen Anlass.

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Hier dieser besagte Leserbrief.

4) Jeder, der meinen Namen googlet und drei Minuten Recherche investiert wird mindestens zwei Quellen finden, in denen Statements von mir gegen Waffenexporte gelistet sind. Es ist eine Unverschämtheit seitens Reiner K. mir solche Positionen anzudichten. Selbst auf der Webseite der Jungen Union Lahn-Dill werde ich mit einem Plädoyer gegen Waffenexporte genannt. Und das heißt schon etwas.

Ich habe in meiner Zeit als stellv. Vorsitzender dieses Kreisverbands viel getan. Ich habe eine vollkommen veraltete Webseite auf ein neues System umgestellt, habe eine Veranstaltung mit dem Bundestagsabgeordneten Niema Movassat organisiert und geleitet, sowie eine Jugendarbeit aufgebaut. Nun reichts.

 

Letztlich endet für mich dieses Abenteuer. Getreu dem Motto „Der Klügere gibt nach“ haben wir und auch ich unsere Arbeit eingestellt. Ich persönlich nehme mir eine kurze parteipolitische Auszeit, um dann im neuen Jahr neu zu starten. Auf menschlicher Ebene wird der KV Lahn-Dill mir als negativstes Beispiel, das ich bisher erlebte, in Erinnerung bleiben. Jedoch stellt dieser Kreisverband in Hessen ausdrücklich eine Ausnahme dar. Ansonsten arbeitet man konstruktiv und kollegial, sowie sehr professionell zusammen, sodass ich glücklich bin in diesem Landesverband beheimatet zu sein.

Eigentlich war es anfangs nicht meine Absicht den Konflikt nach außen zu tragen. Nachdem der Kreisvorstand Lahn-Dill jedoch mittels des Leserbriefes versuchte in der größten Zeitung des Lahn-Dill-Kreises mir als Person zu schaden, muss ich diesen Schritt gehen, um meine eigene Reputation zu wahren.

Meinen Mitstreitern danke ich recht herzlich, besonders meinen wundervollen jungen Leuten, die in dieser Zeit zu echten Freunden geworden sind! Auch den Hunderten aufmunternden Kommentatoren in den letzten Wochen möchte ich danke. Das hat mir sehr viel bedeutet.

Wir sehen uns bald wieder!

P.S. Da ich davon ausgehe, dass der Kreisverband Lahn-Dill mir nach diesem Artikel wieder mit juristischen Mitteln drohen wird – wie schon häufiger. Spart es Euch. Alles Nötige ist geschwärzt, wenngleich ich Eure Namen auch ganz nennen könnte, da Ihr ein öffentliches Amt begleitet. Guten Tag.

 

 

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